Einfluss der F-18-Fluorodeoxy-Glukose-Positronenemissionstomographie auf die Vorhersage des Therapieansprechens des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms nach neoadjuvanter simultaner Radiochemotherapie

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2014-12-22
Issue Year
2014
Authors
Zühlke, Mirjam
Editor
Abstract

Hintergrund und Ziele: Die leitliniengerechte Therapie des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms im UICC Stadium II/III besteht aus einer neoadjuvanten Radiochemotherapie (nRCT) gefolgt von einer Operation mit daran anschließender adjuvanter Chemotherapie. Nach einer nRCT kommt es in bis zu 37% der Fälle zu einer pathologisch kompletten Tumorrückbildung (pCR). Neuerdings mehren sich die Hinweise, dass Patienten mit einer klinisch kompletten Tumorrückbildung (cCR), die anschließend nicht operiert wurden, eine gleich gute Prognose vorweisen können wie Patienten, die operiert wurden. Somit rückt aktuell die Fragestellung immer mehr in den Vordergrund, inwiefern im Falle einer cCR es überhaupt nötig ist zu operieren. In dieser Arbeit wurde retrospektiv untersucht, ob mit Hilfe der F-18-Fluorodeoxy-Glukose- Positronenemissionscomputertomographie (18FDG-PET-CT) eine pCR vorhergesagt und somit die Therapieentscheidung beeinflusst werden kann. Methoden: Als Grundlage zur retrospektiven Überprüfung dieser Überlegung wurden Daten eines Kollektivs von 20 Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom herangezogen. Ausgewertet wurden konsekutiv erstellte 18FDG-PET-CTs, in denen die Radioaktivitätskonzentrationen („standardized uptake value“, SUV) mit Hilfe von 2-deoxy-2-(18F)fluoro-D-Glucose (18FDG) des Tumors vor nRCT, im Verlauf der nRCT und nach der nRCT bzw. kurz vor Operation bestimmt wurde. Die SUV-Werte bzw. deren Änderungen zueinander wurden mit der pCR in Beziehung gesetzt. Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass durch eine nRCT eine Tumorregression in Bezug auf die Tumorgröße und den Lymphknotenstatus erzielt werden konnte. Zudem korrelierte die postoperativ festgestellte Tumorgröße mit dem SUV-Wert nach nRCT und der gesamten SUV-Abnahme während der nRCT. Beim Downstaging konnte eine Korrelation zum SUV-Wert der letzten PET-CT festgestellt werden, wohingegen die Tumorregression keinen linearen Zusammenhang mit der mittleren SUVAbnahme gezeigt hat. Des Weiteren konnte auch bei Vorliegen einer pCR eine Korrelation dieser zu eben genannten Werten aufgezeigt werden. Das heißt, dass 8 eine pCR, welche einem Tumorregressionsgrad (TRG)4 nach Dworak entspricht, im Vergleich zu den anderen TRG-Stadien niedrigere SUV-Werte in der letzten Messung, beziehungsweise eine größere, mittlere SUV-Abnahme insgesamt gezeigt hat. Schlussfolgerung: Die FDG-PET-CT kann als zusätzliches hilfreiches Diagnostikum eingesetzt werden, um nach einer neoadjuvanten Radiochemotherapie ein Ansprechen des Tumors zu visualisieren. Die bisher erhobenen Daten zeigen jedoch, dass die 18FDG-PET-CT noch nicht als alleiniges Diagnostikum eingesetzt werden kann, um daraus eine definitive Therapieentscheidung, wie zum Beispiel eine Unterlassung der aktuell noch standardmäßig durchgeführten Operation bei klinisch kompletter Tumorregression nach neoadjuvanter Radiochemotherapie, zu fällen.

DOI
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