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Objektive Hörschwellenschätzung im Tieftonbereich mittels elektrischer Reaktionsaudiometrie (ERA): Ein Methodenvergleich
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: Insbesondere durch die gesetzliche Einführung des Neugeborenen-Hörscreenings ist der Bedarf an geeigneten Methoden für die objektive Hörschwellenschätzung im Tieftonbereich stark angestiegen. Dazu stehen gegenwärtig mehrere Messverfahren zur Verfügung, die sich in vielen Punkten voneinander unterschieden. Ein Teilaspekt dieser Studie war es zu untersuchen, inwiefern ein Vergleich der methodenspezifischen ERA-Hörschwellen mit den reintonaudiometrischen Schwellen erlaubt ist.
Methoden: An 30 otologisch normalhörenden Probanden wurden die akustisch evozierten Potenziale unter üblichen Routinemessbedingungen mit vier Methoden (Notched-Noise-BERA, Narrow-Band CE-Chirp-BERA, Low-Chirp-BERA mit ipsilateralem Maskierungsrauschen sowie Narrow-Band CE-Chirp-ASSR; Frequenzschwerpunkt jeweils um 500 Hz) in den meisten Fällen im Pegelbereich zwischen 40 und 0 dB HL registriert. Lediglich bei wenigen Probanden und ausschließlich bei den 90 Hz-ASSR mussten zur Antworterkennung Messungen bei höheren Pegelwerten durchgeführt werden.
Ergebnisse: Sowohl im intermethodischen Vergleich als auch beim Vergleich der objektiv gewonnenen Schwellenwerte mit den subjektiven Hörschwellen imponiert eine erhebliche Streuung der Daten. Die ASSR mit 90 Hz Modulationsfrequenz zeigten im Vergleich zur Reintonaudiometrie die größten Schwellendifferenzen von bis zu 55 dB , wohingegen die Low-Chirp BERA mit einer maximalen Differenz von 10 dB die kleinste Abweichung aufzeigte.
Schlussfolgerungen: Die geringsten Abweichungen zur subjektiven Hörschwelle wurden beim Einsatz der Low-Chirp-BERA beobachtet. Da der verwendete Chirp-Reiz keinen ganz schmalen Frequenzbereich um 500 Hz umfasst, ist der direkte Vergleich mit den tonaudiometrischen Schwellen jedoch nur begrenzt zulässig.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.