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Der Einfluß der transanalen Rektummukosaresektion nach Rehn-Delorme auf die Kontinenz
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Der Rektumprolaps ist eine häufige Erkrankung des höheren Lebensalters. Er ist in seiner Maximalform in 70% der Fälle mit einer Stuhlinkontinenz assoziiert. In dieser Studie werden die Ergebnisse nach operativer Therapie eines Rektumprolapses III° nach Rehn-Delorme betrachtet und der Erfolg bezüglich der Kontinenz analysiert.
Material und Methoden: Im Zeitraum vom 1.1.2005 bis zum 30.06.2012 erhielten 47 unserer Patienten auf Grund eines Rektumprolaps III° eine Operation nach Rehn-Delorme. Die prospektiv erfassten Daten wurden hinsichtlich der operativen und perioperativen Daten und der Langzeitergebnisse ausgewertet.
Ergebnisse: Das mediane Alter der 44 Frauen (93,6%) und 3 Männer (6,4%) betrug 76 Jahre (range: 53-96 LJ.). Eine Stuhlinkontinenz war das vorherrschende Symptom (43 Patienten (91,5%)). 4 Patienten (8,5%) litten unter einer Obstipation. Eine kombinierte Störung lag bei 3 Patienten (6,4%) vor. In 8,5% (n= 4) lag ein Rezidivprolaps vor.
Der mediane Krankenhausaufenthalt betrug 9 Tage (range: 3-20). Intraoperativ traten keine Komplikationen auf. Während des stationären Aufenthaltes traten drei Komplikationen auf (Anastomosenblutung, Blutung aus einem Ulcus duodeni, Schenkelhalsfraktur bei seniler Bettflucht). Der resezierte Schleimhautzylinder maß im Median 9,35 cm (range: 5,5-25).
Die Nachbeobachtungszeit lag im Median bei 41 Monaten (range: 4-93). Eine Anastomosenstenose trat bei 8 Patienten (17%) auf. Bei zwei Patienten wurde diese operativ erweitert. Ein Rezidiv oder eine Obstipation trat nicht auf.
Eine persistierende Inkontinenz bestand bei 15 Patienten (31,9%) nach im Median 17 Monaten (range: 4-34). Diese war assoziiert mit einer präoperativ bestehenden Inkontinenz und dem Alter der Patienten.
Schlussfolgerung: Mit einer Inzidenz von 0,4-1 % ist der Rektumprolaps ein relevantes Problem des höheren Lebensalters. Bedingt durch die Co-Morbiditäten stehen nur eingeschränkt Therapieoptionen zur Verfügung. Die vorliegende Studie zeigt, dass die transanale Rektummukosaresektion nach Rehn-Delorme eine sichere und effektive Methode darstellt, welche jedoch in Bezug auf die Kontinenz nur mäßige Ergebnisse erreicht.