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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Dreidimensionale Bilderfassung: Erste Erfahrungen in der Planung und Dokumentation plastisch-chirurgischer Operationen

Meeting Abstract

  • Sebastian Leitsch - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München
  • Timo Alexander Spanholtz - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München
  • Thomas Holzbach - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München
  • Elias Volkmer - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München
  • Timm Engelhardt - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München
  • Riccardo Enzo Giunta - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch393

doi: 10.3205/13dgch393, urn:nbn:de:0183-13dgch3937

Published: April 26, 2013

© 2013 Leitsch et al.
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Einleitung: Eine reproduzierbare dreidimensionale Bilderfassung ermöglicht Plastischen Chirurgen eine detaillierte Operationsplanung und hilft, Wünsche und Erwartungen der Patienten anhand einer objektivierbaren Fotovorlage zu diskutieren. Das Vectra Volumetric 3D Surface Imaging® von Canfield® ermöglicht eine direkte dreidimensionale Bilderfassung verschiedener Körperregionen und mit der integrierten Bearbeitungssoftware eine Analyse und Simulation von formmodulierenden Eingriffen. Seit Januar 2011 führen wir mit diesem System eine routinemäßige Bilderfassung durch. In dieser Arbeit stellen wir die Bandbreite der klinischen Anwendungen exemplarisch vor und überprüften die Genauigkeit des Gerätes bei der Messung konturabhängiger Distanzen im Gesicht.

Material und Methoden: Auf den Gesichtern von 10 Individuen wurden mit einem Hautstift 15 definierte Punkte markiert und hiernach die Gesichter dreidimensional erfasst und 27 dreidimensionale Oberflächendistanzen mit Hilfe des Vectra®-Systems exemplarisch bestimmt. Die realen Distanzen wurden dann mit einem flexiblen Maßband auf den Gesichtern der Probanden unter Berücksichtigung der Oberflächenkontur gemessen und mit den Distanzen aus der Bilddokumentation verglichen. Die Signifikanzen in den Unterschieden der Messwerte wurden mittels des gepaarten Student t-tests mit SPSS® berechnet.

Ergebnisse: Im Vergleich zwischen den realen Distanzen am Körper und den aus dem Vectra®-Datensatz gemessenen Werten fand sich eine mittlere Abweichung von 0,55 mm. Die größte mittlere Abweichung mit 1,5 mm wurde bei der Distanz Nasenspitze – Kinnspitze gemessen. Die kleinste mittlere Abweichung mit 0 mm fand sich bei der Distanz Mundwinkel – Ohrläppchen rechts. Sämtliche Werte waren nicht signifikant unterschiedlich (p> ,05).

Schlussfolgerung: Wir bewerten das Vectra Volumetric 3D Surface Imaging® für unsere klinische Arbeit positiv und sehen einen deutlichen Vorteil in der Standardisierung der prä- und postoperativen Fotodokumentation. Die Genauigkeit des Systems ist in unserer Studie hoch und die Messungen reproduzierbar, untersucherunabhängig und bedienerfreundlich. Die OP-Planung kann detailliert mit Patienten besprochen und so Fehler und Missverständnisse vermieden werden. Die Austauschbarkeit zwischen Kollegen, sowie die patientenunabhängige Operationsplanung wird erleichtert, auch wenn die hohen Kosten als Nachteil dieser innovativen Technik angesehen werden müssen.