Article
Implementierung des HPV-Status in klinischen Studien beim Oropharynxkarzinom – Inzidenzen, Nachweismethoden und Studiendesign
Search Medline for
Authors
Published: | April 19, 2011 |
---|
Outline
Text
Einleitung: HPV-assoziierte Oropharynxkarzinome unterscheiden sich sowohl molekularbiologisch als auch klinisch erheblich von HPV-negativen Karzinomen. Die Prognose der HPV-assoziierten Oropharynxkarzinome ist unabhängig vom Tumorstadium erheblich günstiger und man muss von einer eigenen Tumorentität, vergleichbar mit dem Nasopharynxkarzinom, ausgehen. Diese Entität sollte daher in laufenden klinischen Studien erfasst werden und klinische Studien für diese Entität müssen entwickelt werden.
Methoden: Wir analysierten die verschiedenen Inzidenzen HPV-assoziierter Karzinome aus aktuellen Studien. Außerdem verglichen wir die HPV-Nachweismethoden in Bezug auf ihre Sensitivität und auch Praktikabilität in klinischen Studien. Des Weiteren entwickelten wir verschiedene Studiendesigns.
Ergebnisse: In Studien aus USA finden sich Inzidenzen der HPV-assoziierten Oropharynxkarzinome von bis zu 80% aller Oropharynxkarzinome. Dagegen liegen die Raten in Westeuropa meist um 35%, während in Osteuropa noch geringere Raten berichtet werden. Mit PCR-basierten Methoden kann die höchste Empfindlichkeit des HPV-Nachweises bei gleichzeitigem Nachweis mehrerer Typen erreicht werden, allerdings sind falsch positive Ergebnisse häufig. In situ-Hybridisierungverfahren sind oft HPV-Typ-spezifisch. Sehr hilfreich ist die Kombination mit dem Surrogatmarker p16. Für größere Probenmengen sind PCR-basierte high-throughput Methoden mit Detektion durch die Luminex-Technologie geeignet. Studienprotokolle für HPV-assoziierte Oropharynxkarzinome beinhalten den Vergleich primär strahlentherapeutischer vs. primär chirurgischer Therapieansätze.
Schlussfolgerungen: Für HPV-assoziierte Oropharynxkarzinome werden Inzidenzen, Nachweismethoden und mögliche Studienprotokolle diskutiert.