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Standards internistischer und chirurgischer Aufnahmebögen für die medizinische Ausbildung
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Published: | September 26, 2011 |
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Hintergrund: Im ärztlichen Alltag werden die Befunde von Anamnese und körperlicher Untersuchung eines Patienten in aller Regel mit Hilfe von sogenannten Aufnahmebögen dokumentiert. Diese bilden die Grundlage für alle weiteren diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen. Struktur und Inhalt dieser Aufnahmebögen sollen diesen Prozess unterstützen und dienen damit insbesondere Studierenden und Berufsanfängern als Orientierungshilfe für ihr Vorgehen.
Ziele:
- 1.
- Erhebung des „Ist-Zustands“ der Aufnahmebögen in der Chirurgie und der Inneren Medizin in Deutschland
- 2.
- Ableitung eines Vorschlags für einen Standard-Aufnahmebogen für die medizinische Lehre
Methoden: Für die Analyse wurden die Aufnahmebögen aus allen internistischen und chirurgischen Kliniken deutscher Universitäten angefordert und zusätzlich systematisch Fachbücher und Publikationen zu Anamnese und körperlicher Untersuchung einbezogen. Es erfolgte eine qualitative und quantitative Analyse der Aufnahmebögen. Darauf aufbauend wurde mittels Expertenbewertung und Delphi-Verfahren ein systematischer fachübergreifender Aufnahmebogen für die studentische Lehre entwickelt.
Ergebnisse: 109 Aufnahmebögen aus 296 Universitätsklinika (entsprechend einer Rücklaufquote von 36,8%) wurden systematisch analysiert. Inhalt und Aufbau der Bögen unterschieden sich sehr. Selbst Name des Patienten, des aufnehmenden Arztes und die Verdachtsdiagnose waren nur auf < 35% der Bögen zu finden. Eine einheitliche Verwendung medizinischer Fachtermini erfolgt nicht und die Struktur der Bögen variiert erheblich.
Diskussion und Ausblick: Das Erlernen einer strukturierten Anamnese und Patientenpräsentation wird durch die Vielzahl an unterschiedlichen Bögen erschwert. Der standardisierte Aufnahmebogen für die Basisfächer (Innere Medizin, Chirurgie, Allgemeinmedizin) soll dagegen durch ein einheitliches Schema den Studierenden ermöglichen, sich ein fachübergreifendes Konzept für die Anamneseerhebung zu erarbeiten. Die Gliederung und Gestaltung wird dabei den Kompetenzen der Studierenden angepasst und soll zukünftig für Facharztdisziplinen (Bsp. HNO, Gynäkologie, …) erweitert werden. Insgesamt soll damit die Aufnahmebefundqualität und die Patientenpräsentation verbessert werden.