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Ultima Ratio Therapie bei therapierefraktärem CRPS nach Verletzung des Ramus dorsalis Nervus ulnaris mittels Neuromresektion und mikrochirurgischem Gewebetransfer
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Published: | September 27, 2011 |
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Einleitung: In dieser Kasuistik wird die operative Therapie bei therapierefraktärem CRPS Stadium 3 nach Bagatellnervenverletzung an der Hand mit Neuromresektion und einem freien Gewebetransfer dargestellt.
Material und Methoden: Bei einem 24 jährigem Patient wurde nach Schnittverletzung am ulnarseitigen Handgelenk eine frühsekundäre epineurale Nervennaht bei gesicherter Teilverletzung des Ramus dorsalis Nervus ulnaris durchgeführt. Postoperativ entwickelte sich frühzeitig ein CRPS, welches im weiteren Verlauf auch objektiviert werden konnte. Es zeigte sich trotz konservativer Therapie eine funktionsunfähige Hand mit teigiger Schwellung und nahezu aufgehobenen Beweglichkeit der Hand und des Handgelenkes mit massiven diffusen elektrisierenden Schmerzen insbesondere bei Berührung mit punctum maximum über der Verletzung. 1 ½ Jahre nach Krankheitsbeginn wurde nach Ausschöpfen aller konservativen und stationären Reha Maßnahmen bei Gebrauchsunfähigkeit der linken Hand und massiven Schmerzen die Indikation zur Resektion des Ramus dorsalis Nervus ulnaris Neuroms in Kombination mit einer freien ALT Lappenplastik gestellt.
Ergebnisse: Postoperativ zeigte der Patient von der Schmerzsymptomatik eine sofortige Verbesserung und es zeigte sich in der Nachuntersuchung nach 12 Wochen unter intensiver KG und unter Kompression eine endgradig freie Beweglichkeit, ohne Schwellung mit normaler Trophik. Die Schmerzmedikation konnte reduziert werden. Der ALT Lappen war erwartungsgemäß asensibel.
Schlussfolgerung: Durch die gewagte operative Strategie bei CRPS Stadium 3 mit Neuromresektion und einem freien Gewebetransfer konnte bei unserem Patient eine Schmerzfreiheit und endgradig freie Beweglichkeit erzielt werden. Die ersten Kurzzeitergebnisse nach 3 Monate zeigen noch eine mittelgradige Einschränkung der Kraft bei sukzessiver konstanter Regression der Beschwerden und des Schmerzmittelbedarfes. Der Ersatz der problematisch gespannten schmerzhaften Zone mit einem mikrochirurgischen asensiblen Lappen in Kombination mit einer Neuromresektion erscheint uns ein sinnvolles Konzept als Ultima Ratio Therapie bei diesem ungelösten Problem.