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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Infektionen des Rückfußes beim diabetischen Fußsyndrom

Meeting Abstract

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  • Sigurd Keßler - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Innenstadt, Klinikum der LMU München, Fuß- und Wundchirurgie, München, Deutschland
  • Patrick Delhey - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Innenstadt, Klinikum der LMU München, Fuß- und Wundchirurgie, München, Deutschland
  • Christoph Volkering - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Innenstadt, Klinikum der LMU München, Fuß- und Wundchirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch705

doi: 10.3205/10dgch705, urn:nbn:de:0183-10dgch7055

Published: May 17, 2010

© 2010 Keßler et al.
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Einleitung: Infektionen beim diabetischen Fuß sind neben der PAVK die Ursachen für die hohe Zahl von Amputationen. Am Rückfuß (RF) entstehen diese meist auf dem Boden eines Charcotfußes, indem nach spontanem Einbruch des Fußskeletts Knochenanteile auf die empfindungslose Haut drückt, dort eine Ulzeration hervorrufen, die dann Eintrittspforten für Bakterien darstellen. Seltener kommt es bei einer Knochennekrose des Talus zu einer hämatogenen Infektion. Verbreitet ist das Prinzip mit Antibiotika zu behandeln und, wenn damit keine Sanierung zu erzielen ist, zu amputieren.

Material und Methoden: In den Jahren von 1994 bis 2009 haben wir 112 Operationen bei Rückfußinfektionen vorgenommen. Entstehung: 28 Knöchelulzera, 19 Plantarulzera, 33 Fersenulzera, 4 septische Arthritiden, 3 hämatogene Infektion und 8 Frakturen.

Ergebnisse: Folgende Behandlungen wurden vorgenommen: 47 tibio-calcaneare Fusionen, 33 Calcaneusresektionen, 17 primäre Amputationen, 15 sekundäre Amputationen. In den Jahren von 2001 bis 2006 waren nach 23 tibio-calcalcanearen Fusionen, 13 Zusatzoperationen am Knochen (56%) und 6 sekundäre Amputationen (26%) erforderlich. In den Jahren 2007–2008 haben wir die 11 Fusionen mit Ringfixateuren zusätzlich gesichert. Es waren 2 Zusatzoperationen (18%) am Knochen nötig und keine Infektionsbedingte Amputation.

Schlussfolgerung: Nach unserer Erfahrung ist bei tiefer Infektion des RF unmittelbar eine konsequente chirurgische Therapie einzuleiten, die auf einer exakten Diagnostik hinsichtlich Lokalisation und Ausbreitung beruht. Unter Antibiose und Entlastung ist eine Drainageoperation bzw. mehrfache Debridements vorzunehmen häufig mit Unterstützung eines VAC Verbands. Pilon tibiale und Calcaneus haben wegen der Spongiosa starke Potenzen zur Infektbekämpfung. Es hat eine „wasserdichte“ Reposition und eine interne Osteosynthese mit Zugschrauben mit Sicherung durch einen Ringfixateur bewährt. Mit dem Verfahren haben wir die Mehrzahl der tiefen RF Infektionen den Fuß erhalten können.