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Geno- und zytotoxische Effekte von Titandioxid Nanopartikeln auf humane Lymphozyten
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Published: | April 17, 2009 |
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Nanomaterialien werden in der Pharma-, Lebensmittel- und Verpackungsindustrie eingesetzt. Durch die Integration von Nanopartikeln in Oberflächen werden Verbesserungen von Konservierung, Geschmeidigkeit oder Gewebegängigkeit erreicht. Titandioxid Nanopartikel (nano-TiO2) werden vor allem in pharmazeutischen und kosmetischen Produkten verarbeitet. In tierexperimentellen Studien konnten toxische Eigenschaften von nano-TiO2 nachgewiesen werden, zu Effekten am Menschen liegen bislang sehr inhomogene Aussagen vor.
Daher wurden in der vorliegenden Arbeit DNA schädigende Effekte von nano-TiO2 auf humane Lymphozyten untersucht. Eine nano-TiO2 Partikelsuspension wurde zunächst durch Ultraschallbehandlung homogenisiert. Anschließend erfolgte die Exposition gegenüber humanen Lymphozyten in Konzentrationen von 10, 25, 50 und 100 µg/ml. Nach einer 24-stündigen Expositionszeit wurden DNA Brüche durch den Alkalischen Einzelzell Mikrogelelektrophorese (Comet) Assay detektiert. Eine Positivkontrolle erfolgte mit Metyl-Methan-Sulfonat. Zytotoxische Effekte wurden mit dem Trypanblau-Ausschlusstest dokumentiert.
Eine signifikant verstärkte DNA Fragmentierung konnte für keine der getesteten Konzentrationen nachgewiesen werden. Die Zellvitalität wurde durch nano-TiO2 nicht beeinflusst.
In diesem Pilotprojekt zu dem häufig eingesetzten Nanopartikel nano-TiO2 konnten durch das Screening Messverfahren des Comet Assays keine erhöhten DNA Fragmentierungen als Ausdruck von Genotoxizität dokumentiert werden. Da aufgrund der geringen Partikelgröße von nano-TiO2 andere chemische und physikalische Eigenschaften bestehen als bei der biologisch inerten Grundsubstanz, erfolgen derzeit weitere Untersuchungen zur Erstellung eines Bioverträglichkeitsprofils in humanen Zellsystemen.